„Herzheilbad der Welt“ oder „Drei-Kaiserinnen-Bad“ wurde Bad Nauheim zu Beginn des 20. Jahrhunderts betitelt. Zahlreiche Gäste aus der ganzen Welt reisten nach Bad Nauheim, um sich von hochqualifizierten Ärzten kurieren zu lassen oder zu wissenschaftlichen Tagungen und gesellschaftlichen Anlässen. Das Gästeverzeichnis Bad Nauheims liest sich wie das „Who is Who“ berühmter Persönlichkeiten. Ab 2008 haben der Förderverein Kurstadt Bad Nauheim sowie einige Bürgerinnen und Bürger eine Auswahl dieser Berühmtheiten aus dem Hochadel, aus Film, Literatur, Musik, Politik, Sport und Wirtschaft in einem „Walk of Fame“ an dem Fußgängerweg zwischen dem Flüsschen Usa und dem Rosengarten mit ihren Porträts in Bronzereliefs verewigt. Damit soll die internationale Bedeutung der Gesundheitsstadt Bad Nauheim nachvollziehbar gemacht werden.
Kurgast 1858
Der Pariser Journalist und Redakteur des Figaro verfasst 1859 nach einem Kuraufenthalt das Buch „Un mois en Allemagne, Nauheim”, eine der detailreichsten Schilderungen des noch jungen Bades und trägt so zum Ruhm Bad Nauheims in aller Welt bei. Hierin schreibt er: „Je mehr von der Fremde ich gesehen, je mehr liebe ich mein Nauheim.”
KurgasT 1859
Der spätere erste deutsche Reichskanzler war zur Zeit seines Kuraufenthaltes (1859) königlich preußischer Gesandter in St. Petersburg. Bismarck wurde von starken Schmerzen im Bein geplagt. Ärzte wollten sein Bein bereits amputieren, als er sich zu einer Badekur in Bad Nauheim entschließt.
Später schreibt er in seinen „Gedanken und Erinnerungen”: „Ich wurde durch die Bäder von Bad Nauheim, unter Leitung des Professors Beneke aus Marburg, soweit hergestellt, dass ich gehen, auch reiten und im Oktober den Prinzregenten nach Warschau zur Zusammenkunft mit dem Zaren begleiten konnte.”
Dem kunstsinnigen hessischen Regenten verdankt Bad Nauheim die Förderung und den Ausbau zum Jugendstilbad und damit zum weltweit bekannten Kurort. Zahlreiche offizielle und inoffizielle Besuche führten deshalb den Monarchen immer wieder nach Bad Nauheim.
Kurgast 1871
Begleitete wohl seinen herzkranken Sohn Friedrich Alfred hierher zur Kur. Dieser kam ohne den Vater auch noch in den Jahren 1875 und 1876 nach Bad Nauheim.
Wohnhaft in Bad Nauheim 1881 bis 1933
Einheimischer Kardiologe von internationalem Ruf, der 1933 nach New York emigrierte, wo er schon viele Jahre eine ärztliche Winterpraxis unterhielt. Zu seinen prominentesten Patienten zählten die U.S. Filmschauspielerinnen Lilian Gish, Marion Davies und Norma Shearer, Zeitungskönig William R. Hearst, Filmproduzent Irving Thalberg, Schriftsteller Erich Kästner und der Komponist Richard Strauss.
Mit U.S. Präsident Franklin D. Roosevelt verband ihn eine in Bad Nauheim begründete Jugendfreundschaft und der großzügigen Erbschaft seines Patienten William G. Kerckhoff ist der Bau und die Gründung des gleichnamigen Herzforschungsinstitutes zu verdanken, der Groedel als Direktor bis zu seinem Tode 1951 vorstand.
Kuraufenthalte der Eltern James und Sara Roosevelt in den Jahren 1891 bis 1896
Der junge Franklin begleitete seine Eltern James und Sara Roosevelt in den Jahren 1891 bis 1896 zu mehreren Kuraufenthalten nach Bad Nauheim. Während des ersten Aufenthaltes besuchte der Neunjährige für etwa sechs Wochen die städtische Volksschule, die sich von 1869 bis 1902 im späteren Rathausgebäude, Friedrichstraße 3, befand. Seine Eindrücke vom Leben in der Kurstadt schildert der Junge ausführlich in einem Brief an die Familie: „Wir sind nun in Bad Nauheim in Deutschland. Es ist hier wunderschön und auf diesem Briefbogen ist ein Bild des „Großen Teiches“ zu sehen, auf dem wir rudern und Papa hat mir ein großes Segelschiff besorgt und ich lasse es jeden Tag segeln. Ich schicke Euch eine Zeichnung von dem Boot. Sagt doch bitte Tante Kassie, dass ich ihr ein kleines Buch zeichne mit Skizzen von Bad Nauheim und anderen Orten, die wir aufsuchen. Ich habe auch einen wunderschönen Pfeil und Bogen und schieße damit im Park. Jetzt regnet es. Ich besuche die Volksschule mit vielen kleinen Kameraden und wir haben deutsches Lesen, deutsches Diktat, die Geschichte von Siegfried und Rechnen, wo ich bis 14x71 gekommen bin und ich habe alles sehr gerne. Viele Grüße an Großvater und Großmutter und sagt ihnen, ich wünschte, sie wären hier. Auf Wiedersehen, Euer Franklin D. R.“ Als Roosevelt 1933 zum U.S.-Präsidenten ernannt wird, erinnern sich einige Bad Nauheimer an ihren ehemaligen Schulkameraden, den sie einfach „Franz“ riefen. Gemeinsam mit Lehrer Christian Bommersheim lassen sie ein Gruppenfoto im Sprudelhof anfertigen, das zusammen mit Ansichten von Bad Nauheim in einem ledergebundenen Album und einem Glückwunschschreiben der Kurdirektion an Roosevelt übersandt wird. Das Bild wird einige Wochen später mit einem ausführlichen Bericht, der an die deutsche Schulzeit erinnert in der Zeitung „The New York Herald“ veröffentlicht. Mehrere Klassenkameraden erhalten eine Ausgabe. Im Gespräch mit einem deutschen Journalisten erinnert sich der Präsident an seine Zeit in Deutschland und Europa, verblüfft den Reporter mit guten Deutschkenntnissen und erwähnt auch seinen Schulbesuch in Bad Nauheim. Seit 1999 erinnert eine Gedenktafel am heutigen Verwaltungsgebäude Friedrichstr. 3 an den berühmten Gast. Im Jahr 2010 erhielt eine Straße der ehemaligen amerikanischen Wohnsiedlung den Namen „Roosevelt Avenue”.
Kurgast 1898
„Sisi” unterzieht sich vom 16. Juli bis 29. August 1898 einer Badekur in Bad Nauheim. Dabei steht sie unter der ärztlichen Obhut von Prof. Dr. Theodor Schott. Dank der Behandlung bessert sich ihr Gesundheitszustand schnell, Schlaflosigkeit und Depressionen verschwinden.
Trotzdem bleibt die Kaiserin ruhelos. In Briefen klagt sie über das Bad Nauheimer Klima und die Aufdringlichkeit der Leute. In der Tagespresse wird die Bevölkerung aufgefordert, die Kaiserin nicht zu belästigen, da sie mit ihrer verfrühten Abreise drohte.
Am 29. August verlässt Sisi fluchtartig ohne Gepäck und ohne Gefolge die Stadt. Nach einem kurzen Besuch bei Kaiserin Friedrich in Bad Homburg reist sie weiter an den Genfer See. Bad Nauheim war somit die letzte Station vor ihrer Ermordung in Genf.
Aufenthalt 1892
(1835-1910, eigentlich Samuel Langhorne Clemens)
Der U.S.- amerikanische Schriftsteller besuchte während eines längeren Aufenthaltes in Europa mit Frau und Tochter auch Bad Nauheim. Vermutlich unterzogen sich beide Damen einer Badekur im heilenden Solewasser.
Die Kurliste des Jahres 1892 vermerkt am 9. Juni die Ankunft von Mr. und Mrs. Clemens nebst Töchterchen und Bedienung (Gouvernante) aus Hartford, Connecticut, U.S.A.
Wohnung: Villa Albion, Burgallee 6
25. Juni Wohnungswechsel nach Villa Augusta Viktoria, Ludwigstraße 7
Am 16. Juli erfolgt ein weiterer Wohnungswechsel in das Hotel Kaiserhof, Bahnhofsallee 2-4
Ab diesem Datum ist in den wöchentlich erscheinenden Ausgaben der Kurliste nur noch Mrs. Clemens mit Familie und Gouvernante vermerkt. Der Schriftsteller, der sich auf Vortragsreise durch Europa befand, ist zu diesem Zeitpunkt schon weiter gereist.
Er verbrachte insgesamt etwa 6 Wochen in Bad Nauheim und soll in diesem Zeitraum mit dem Schreiben des Buches „Knallkopf Wilson“ („Pudd'nhead Wilson“) begonnen haben.*
*Nach einem Zitat des Literaturwissenschaftlers Manfred Pfister, 2010: „Angefangen hat er dieses Buch in einem deutschen Bad, Bad Nauheim, dann hat er es weitergeschrieben auf einem Hügel über Florenz, und er hat es fertiggemacht in Amerika“
Die Abreise von Frau und Tochter ist auf die Zeit nach dem 10. September 1892 zu datieren.
Kuraufenthalte in den Jahren 1900 bis 1918
Mehrere Aufenthalte zur Kur und privat, die derzeit nicht erforschbar sind, da der Monarch vermutlich unter einem bisher unbekannten Pseudonym in den Melderegistern für Kurgäste verzeichnet ist. Der Aufenthalt im Jahre 1918 ist nachweisbar, da ihm ein Besuch der Gastwirtschaft „Forsthaus Winterstein“ zugrunde liegt. Der Zar schenkte der Förstersfrau zum Andenken ein datiertes Foto von sich, das ihn in deutscher Uniform zeigt.
Aufenthalt 1904
Vom 26. bis 31.Oktober 1904 wohnen Karl und Klara May im Hotel „Reichshof“, Moltkestraße 8. Obwohl dieser Aufenthalt „geschäftlich und durchaus nicht zum Vergnügen war“, wie aus einem Brief Klara Mays hervorgeht, haben sich beide in die hiesige Kurfremdenliste eintragen lassen.
Offenbar befand sich May gerade inmitten intensiver Auseinandersetzungen um seine Person.
Der Besuch in Bad Nauheim galt seinem langjährigen Freund Geheimrat Dr. Carl Eser (1854-1915), Leiter des Tiefbauamtes und Vorstand der Großherzoglichen Badedirektion, bei dem er in dieser Lage auf Zuspruch und Verständnis hoffte. Dr. Eser erscheint schon ab 1897 in der erhaltenen Korrespondenz Mays und wird in den folgenden Jahren öfter als sein Verteidiger genannt.
Aufenthalt 1905 bis 1912 (Enstehungszeit der Bauten)
Kuraufenthalte 1907, 1925, 1927
Der berühmte und vielgefragte Komponist trat nach einer anstrengenden Konzertreise auf Anraten seines Arztes am 13. Juni eine vierwöchige Badekur in Bad Nauheim an. Zunächst mehr widerwillig schreibt er auf einer Ansichtskarte nach Hause von der Ankunft in diesem „schrecklichen Bad“ in dem er wohl jetzt vier Wochen aushalten müsse. Je nach Wetterlage ist die Stimmung des sensiblen Künstlers mal gut und mal schlechter. Doch der sich allmählich einstellende Kurerfolg überwiegt am Ende und er bemerkt abschließend „Mir geht es sehr gut“.
Richard Strauss kehrte nach diesem ersten Aufenthalt in Bad Nauheim noch einige Male hierher zurück. Als Dirigent eigener Werke wurde er am 5. Juni 1917 im überfüllten Konzertsaal des Kurhauses stürmisch gefeiert. „Nahezu 1700 Personen“ hörten unter seiner Leitung den „Don Juan“ und zum Abschluss die „Alpensinfonie“. Das Kurorchester war durch die Darmstädter Hofkapelle und Mitglieder des Städtischen Orchesters Mainz auf 110 Musiker verstärkt. Keine Großstadt könne sich derartiges in der jetzigen Zeit des dritten Kriegswinters leisten, schrieb der Oberhessische Anzeiger nach diesem „Höhepunkt der musikalischen Woche“.
Als Kurgast finden wir Richard Strauss erst im Mai 1925 wieder, diesmal in der Obhut des Sanatoriums Groedel. Das Kurorchester unter Generalmusikdirektor Hans Winderstein widmete dem berühmten Kurgast einen „Johann und Richard Strauss-Abend“, bei dem der Komponist in den Reihen der Zuhörer saß. „Von einer guten Kur in Nauheim zurück“ schreibt Strauss nach seiner Rückkehr ins heimatliche Garmisch an einen Freund und wiederholt die Badekur daraufhin im Jahre 1927 erneut.
In einem Glückwunschschreiben an das Staatsbad anlässlich des hundertjährigen Jubiläums resümiert der Komponist 1935 noch einmal eindrucksvoll, „daß Nauheims Heilquellen mir meine Gesundheit wiedergegeben haben“.
Kurgast 1908
Der Mitbegründer der Sozialistischen Deutschen Arbeiterpartei unterzog sich vom 12. Mai bis 2. Juli 1908 einer Badekur in Bad Nauheim und wohnte mit seiner Frau Julie während dieser Zeit im 2. Stock der „Villa Fürstenhof“ Rittershausstraße 1. August Bebel wurde behandelt von dem Herzspezialisten Prof. Dr. Theodor Schott, dessen Praxis sich in der Karlstraße 2 befand. Zwischen Arzt und Patient entwickelte sich ein beinahe freundschaftlich zu nennendes Verhältnis und man traf sich auch privat zur Teestunde. In erhaltenen Briefen aus Bad Nauheim an den Freund und Parteimitbegründer Victor Adler nennt Bebel den Arzt „ein putziges Huhn“ und fügt an „ich habe mehrfach ulkige Unterhaltungen mit ihm gehabt.“ Bebels Kur wird zwar von einer Erkältungskrankheit kurzzeitig unterbrochen, doch er erholt sich danach Zusehens und wie bei den Bad Nauheimer Bädern üblich, stellte sich der Kurerfolg erst im Nachhinein ein.
Kurgast 1910
1910 weilt die gesamte russische Zarenfamilie für acht Wochen im Friedberger Schloss, während sich die Zarin Alexandra im benachbarten Bad Nauheim einer Kur unterzieht.
Alexandra, genannt Alix, ist eine Schwester des Großherzogs Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein. Zar Nikolaus II macht eine Trinkkur und unternimmt mit der Familie und den anderen Verwandten etliche Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung. Die älteste Tochter Olga ist öfter auf dem Bad Nauheimer Tennisplatz zu sehen, während Zarewitsch Alexej von seinem Leibwächter auf einem Fahrrad durch den Kurpark kutschiert wird.
Kurgast 1912
Kaiserin Auguste Viktoria unterzog sich im Frühjahr 1912 einer Badekur in Bad Nauheim. Der behandelnde Arzt war Geh. Medizinalrat Prof. Dr. Isidor M. Groedel. Die Monarchin bewohnte während ihres Aufenthaltes die Räume im Hochparterre des Sanatoriums Groedel in der Terrassenstraße 4 (heute „Wiener Café“). Die hiesige Lokalzeitung berichtete in einer Art vorgezogener „Yellow Press“ täglich vom Kuralltag der beliebten Monarchin.
Aufenthalt 1920
Der berühmte Physiker und Nobelpreisträger kommt zur 86. Versammlung der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte nach Bad Nauheim, die vom 19. bis 25. September 1920 stattfindet.
Über 2.600 Teilnehmer reisen zu diesem Kongress an, bei dem in allen zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten der Stadt über 300 Vorträge zu allen Bereichen der Medizin und Naturwissenschaft gehalten werden.
Einstein ist mit seiner Relativitätstheorie bei einigen Wissenschaftlern in Kritik geraten. Der kritischen Haltung hat sich auch der Nobelpreisträger Philipp Lenard angeschlossen. Am 23. September kommt es im Badehaus 8 zu einer denkwürdigen Diskussion zwischen Einstein und Lenard, bei der die Wissenschaftler ihre unterschiedlichen Standpunkte darlegen und verteidigen.
Albert Einstein erhält ein Jahr später den Nobelpreis.
Weitere Kongressteilnehmer 1920 waren:
Kuraufenthalte 1924 bis 1928
William G. Kerckhoff, (1856-1929) war ein amerikanischer Großindustrieller mit deutschen Wurzeln, der durch gute familiäre Vorgaben und eigenen Fleiß zum Multimillionär aufgestiegen war. Erreicht hatte er dies durch technische und wirtschaftliche Pionierarbeit in der damals aufstrebenden Stadt Los Angeles. Mit dem Großvertrieb von Holz, dem Bau eigener ölbetriebener Transportschiffe, der Erschließung von Wasserressourcen für die Gewinnung von Elektrizität unter Ausnutzung der Wasserkraft und der Errichtung von Großkraftwerken war es ihm gelungen ein Millionenvermögen anzusammeln. Dabei galt er als fairer Geschäftsmann, dessen Handeln stets das Wohl von Mensch und Natur berücksichtigte. Zusammen mit seiner Gattin konnte er auf rund fünfzig Arbeitsjahre zurückblicken, ehe er sich im Alter wegen einer schweren Herzerkrankung nach und nach von den Geschäften zurückzog. Dem Wunsch des Paares entsprechend, kam ein Großteil der aus Firmenanteilen erlösten Gelder durch großzügige Schenkungen und Stiftungen verschiedenen Forschungszwecken in Kalifornien zugute.
Wegen seiner Herzkrankheit kam Kerckhoff erstmals 1924 nach Bad Nauheim. Das Ehepaar reiste mit eigenem Wagen, Chauffeur und weiblicher Bedienung an und nahm in „Jeschke`s Grand Hotel“ Wohnung. Die Kurzeit betrug vier Wochen (vom 9./10.Juni bis 11. Juli). Behandelnder Arzt war der Bad Nauheimer Herzspezialist Professor Dr. Franz M. Groedel (1881-1951), der regelmäßig in den Wintermonaten eine Praxis in New York betrieb und auf Vortragsreisen durch die USA Werbung für die Heilkraft der Solequellen machte.
Die heilenden Bäder schienen dem Kranken Linderung gebracht zu haben, denn es folgten weitere Aufenthalte in den Sommermonaten der Jahre 1925 bis 1928, wobei das Grand Hotel regelmäßig als Quartier diente.
Zu Groedel, der aus der Forschung kam, entwickelte sich im Lauf der Jahre ein weit über das ärztliche hinausgehendes Vertrauensverhältnis, in dessen Folge eine Millionenschenkung stehen sollte.
Im Februar 1929 verstarb Kerckhoff in Amerika. Seine Witwe, Louise Eshman Kerckhoff (1859-1946), reiste im September des gleichen Jahres wiederum nach Bad Nauheim ins Grand Hotel, um einen Teil seines letzten Willens zu erfüllen. Am 16. September wurde die gemeinnützige Stiftung „Zur Erforschung und Bekämpfung von Herzkrankheiten“ zum Gedächtnis an ihren verstorbenen Gatten, William G. Kerckhoff, gegründet, getragen von dem Gedanken, dass ihr Gatte „Bad Nauheim geliebt und die heilende Wirkung an sich selbst empfunden habe.“ Es folgte der Institutsneubau für wissenschaftliche Forschung und Fortbildung am Rande des Kurparks. Zur Einweihung im Oktober 1931 weilte die Stifterin noch einmal für vier Wochen im Grand Hotel.