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Bad Nauheim startet Spendenaktion für die vom Hochwasser betroffenen Heilbäder Bad Münstereifel und Bad Neuenahr – Bauhofmitarbeiter helfen im Krisengebiet
20. Juli 2021

„Die Flutkatastrophe in zahlreichen Regionen Deutschlands, insbesondere im Rheinland und der Eifel, hat in den vergangenen Tagen viel Leid verursacht. Menschen sind noch immer in Not und kämpfen um ihr Hab und Gut, sie kämpfen um den Erhalt ihrer Heimat. Was dort geschehen ist, ist nicht in Worte zu fassen. Wir sind tief berührt und möchten unseren befreundeten Heilbädern Bad Münstereifel und Bad Neuenahr mit einer Spendenaktion helfen. Sie wurden hart vom Hochwasser getroffen - dort herrscht Ausnahmezustand. Bad Nauheim lässt euch nicht im Stich!“, bekräftigt Bürgermeister Klaus Kreß und ruft zur Spendenaktion auf.

Klimawald der Solidarität
Jeder, der Bad Münstereifel und Bad Neuenahr unterstützen möchte, kann für den „Bad Nauheimer Klimawald der Solidarität“ spenden. Zum Hintergrund: Im Wäldchen des Goldsteinparks mussten in den letzten drei Jahren viele Bäume gefällt werden. Durch die langen Dürreperioden als Folge des Klimawandels konnte sich die Rußrindenkrankheit, eine Pilzinfektion, ausbreiten. Auch durch den Borkenkäfer mussten Nadelbäume entnommen werden. Die gerodete Waldfläche von rund 2500 Quadratmetern soll im Herbst in Kooperation mit dem Klimafairein Oberhessen e.V. aufgeforstet werden.

„Wer für einen Setzling einen Betrag von 50 Euro oder auch gerne mehr spendet, unterstützt direkt das zerstörte Kneippheilbad Bad Münstereifel und das nicht minder getroffene Mineral-Thermal-Heilbad Bad Neuenahr. Wir geben die Zuwendungen zu 100 Prozent an unsere befreundeten Bäder weiter. Gleichzeitig übernehmen die Spender eine symbolische Baumpatenschaft für das Goldsteinwäldchen, in dem rund 600 neue Bäume gepflanzt werden. Auf einer großen Tafel werden diese namentlich genannt. Wir erklären das Wäldchen zum ‚Klimawald der Solidarität‘, unterstreicht Steffen Schneider, Fachbereichsleiter Kur- und Servicebetrieb.

Mit den Spenden wird der Wiederaufbau der Kureinrichtungen in den Heilbädern unterstützt. „Mit unserer Aktion wollen wir ein Zeichen des Zusammenhalts setzen. Wir möchten einen kleinen Funken Hoffnung geben, dass die Menschen dort mit der schlimmen Flutkatastrophe nicht alleine sind und dass wir alle mitanpacken, damit auch der Kurbetrieb, die Gastronomie und der Handel zu einem halbwegs normalen Leben zurückkehren können und die Bewohner:innen dieser Städte wieder eine Zukunft haben“, erklären Rathauschef Kreß und Matthias Wieliki, Fachbereichsleiter Zentrale Steuerung und Öffentlichkeitsarbeit.

Bauhofmitarbeiter helfen in Krisenorten
Steffen Schneider kündigt an: „Wir sind auch in Kontakt mit den Krisenstäben in der Region und haben angeboten, spezialisierte Mitarbeiter:innen unseres Bauhofs mit entsprechendem Gerät in die betroffenen Gebiete zu senden, beispielsweise unsere Baumpfleger, die auch umgeknickte und entwurzelte Bäume aufarbeiten können, oder Baumaschinenfahrer. Wenn das gewünscht ist, werden wir einen Hilfstrupp zusammenstellen und in den Einsatz schicken. Möglicherweise bleiben dadurch Arbeiten in Bad Nauheim einige Tage liegen. Wenn das eine oder andere Beet in unserer Kurstadt auf seine Pflege warten muss oder das Mähen einmal verschoben wird, nehmen wir das ganz bewusst in Kauf. Die Menschen in den Krisenregionen haben derzeit ganz andere Probleme.“