Wie kommt eigentlich ein Küken aus dem Ei, wie fühlt es sich an, wenn es geschlüpft ist und wie wird es danach zu einem richtigen Huhn? All diese Fragen beschäftigten die Kinder in der Übergangskita Süd in den vergangenen Wochen. Torsten Stephan, Vorsitzender des Geflügelzuchtvereins Bingenheim unterstützte das Projekt und brachte eine Brutmaschine sowie mehrere befruchtete Eier in die Kita.
Es begann eine spannende Zeit, in der beobachtet und gelauscht wurde. Nachdem es viele Tage scheinbar still und unverändert blieb, bemerkten die Kinder plötzlich ein leichtes Wackeln der Eier und es wurden erste Risse in der Eierschale sichtbar. Nun gab es kein Halten mehr. Das erste Küken befreite sich aus seinem Ei, lag erschöpft in der Brutmaschine und musste erst einmal trocken werden. Es folgten noch sieben weitere Küken. Schnell waren alle verzaubert, die Kinder, und ebenso alle Erwachsenen, die in diesen Tagen in der Übergangskita Süd ein und aus gingen. Inzwischen hatten die Kinder viel Wissenswertes über Eier, Küken und Hühner erfahren. Besonders spannend fanden sie, dass das Küken sich mit Hilfe seines Eizahnes selbst befreit und sie bestaunten die Kraft und Ausdauer, die jedes einzelne Küken dafür aufbrachte. In einem Stall mit Wärmeplatte verbrachten die Küken ihre Zeit zwischen Fressen, Kuscheln und Ruhen. Für die Kinder war es ein tolles Erlebnis, ein Küken auf die Hand zu nehmen. Sie waren überrascht, wie leicht und flauschig sich die Tiere anfühlten, wobei den kleinen Krallen mit Respekt begegnet wurde. Für viele Kinder war es das erste Mal, dass sie ein lebendiges Küken berühren konnten. Manche waren erst noch zögerlich oder ängstlich, andere trauten sich schnell, Streicheleinheiten zu verschenken. Das tägliche Highlight war die Fütterung, bei der alle Küken gleichzeitig zur Futterschale stürmten. Neben der Futterversorgung gehörte es ebenso zu den Aufgaben, den Stall sauber zu halten. In einem Zeitraum von fünf Wochen hatten die Kinder die Möglichkeit, die Entwicklung vom Ei zum Huhn hautnah mitzuerleben. Dieses Projekt diente nicht nur zur Wissensvermittlung, sondern hat den Kindern auch sehr viel Freude bereitet. Als die Kindergartenküken allmählich ihre Federn bekamen und der Stall zu klein wurde, hieß es Abschied nehmen. Eine letzte Streicheleinheit und ein Abschiedslied begleiteten die Küken, bevor sie ein neues Zuhause bei einem Kindergartenopa fanden. In ein paar Wochen gibt es aber schon ein Wiedersehen, denn dann machen die Kinder einen Ausflug zum Hühnerstall und sehen nach, wie es ihren Hühnern geht. Das Team der Übergangskita Süd bedankt sich herzlich bei dem Geflügelzuchtverein Bingenheim.