Integriertes Quartierskonzept Bad Nauheim

im "Grießsbreiviertel"

Energetische Quartierssanierung

im "Grießbreiviertel"

Die Stadt Bad Nauheim hat für das Grießbreiviertel ein integriertes Quartierskonzept erarbeitet. Mit dem Planungspapier verfolgt die Gesundheitsstadt ehrgeizige Ziele: Sie möchte nicht nur den Klimaschutz fördern, sondern auch die Energiekosten senken und Anreize für zielgerichtete Investitionen schaffen. Beim Erstellungsprozess wurden die Menschen, die sich im Grießbreiviertel aufhalten und dort leben, beteiligt. Ihre Bedürfnisse und Wünsche spielen hierbei eine zentrale Rolle.

Das Projektgebiet umfasst den Bereich südlich der Schwalheimer Straße und verläuft östlich der Friedberger Straße bis zum Deutergraben. Ostgrenze bildet das Usa-Ufer.

Das Planungsbüro EnergyEffizienz GmbH mit Sitz in Lampertheim wurde mit der Erstellung des Quartierskonzepts beauftragt. Die Erstellung des Integrierten Quartierskonzeptes wird durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau, kurz KfW, gefördert.

Quartiersplan

"Grießbreiviertel"
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Kurzfassung

Das integrierte energetische Quartierskonzept für das Grießbreiviertel stellt eine umfassende Strategie zur energetischen, städtebaulichen und ökologischen Optimierung des Quartiers dar. Die geplanten Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Energieeffizienz der Gebäude und Infrastruktur zu verbessern, den Einsatz erneuerbarer Energien zu fördern und die Treibhausgasemissionen signifikant zu reduzieren. Gleichzeitig soll die Lebensqualität der Bewohner:innen durch Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung, Begrünung und Verbesserung der Mobilität gesteigert werden. Die Umsetzung der energetischen Sanierungsmaßnahmen kann über einen Zeitraum von etwa 20 Jahren erfolgen. Es wird erwartet, dass durch die Maßnahmen Einsparungen von bis zu 40 Millionen Euro erreicht werden können, während die CO2-Emissionen um bis zu 64 % gesenkt werden. Im Falle eines Nahwärmenetzausbaus sind CO2- Einsparungen von bis zu 74 % möglich. Entscheidend für den Erfolg des Konzepts ist die aktive Beteiligung der Bewohner:innen und die Bereitstellung ausreichender finanzieller Mittel und Förderungen. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen der Stadt, den Fachakteuren und der Bevölkerung kann das Grießbreiviertel zu einem Vorbild für die nachhaltige Stadtentwicklung werden und einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele leisten.

Sanierung der Gebäudehülle: Eine zentrale Maßnahme zur Reduktion des Energieverbrauchs ist die energetische Sanierung der Gebäude. Dazu gehören Maßnahmen wie:

  • Dämmung von Dächern, Fassaden und Kellerdecken.
  • Austausch von Fenstern.
  • Verbesserung der Heizsysteme.

Der Fokus liegt dabei auf Gebäuden, die vor 1977 errichtet wurden, da diese den höchsten Energiebedarf aufweisen. Durch eine umfassende Sanierung der Gebäudehülle könnte der Wärmebedarf um bis zu 17 % gesenkt werden.

Erneuerbare Energien: Der Einsatz von Photovoltaikanlagen (PV) zur Stromerzeugung ist ein zentrales Element der Energiewende im Quartier. Der derzeitige Ausbaugrad ist jedoch gering, sodass durch eine großflächige Installation von PV-Anlagen bis zu 12 % des Strombedarfs im Quartier gedeckt werden könnte. Zudem wird die Kombination von PV-Anlagen mit Wärmepumpen empfohlen, um den Autarkiegrad der Gebäude zu erhöhen.

Grünbestände und Grünverbindungen schaffen: Die Umgestaltung von Straßenräumen, u. a. durch Teilentsiegelung, soll Grünflächen schaffen. Die Begrünung von Dächern und Fassaden sowie das Anlegen von Pocket-Parks sollen dabei helfen, die Temperatur durch optimale Flächennutzung auch auf kleinem Raum abzukühlen und dadurch Erholungsräume entstehen lassen.

Regenwassermanagement: Ein ganzheitliches Regenwassermanagement soll den natürlichen Umgang mit Regen- und Grundwasser unterstützen, um Regenwasser abzuleiten und zu speichern sowie Verdunstungskühlung über Versickerungs-/Regenrückhalteflächen zu erzielen.

Verkehrsberuhigung und Sensibilisierung für Radverkehr: Die Umgestaltung der Straßenräume soll zur Verkehrsberuhigung beitragen und die Lebensqualität in den Wohnquartieren verbessern. Geplant sind breitere Fuß- und Fahrradwege sowie Maßnahmen zur Reduktion der Fahrgeschwindigkeit in Wohngebieten. Konkret sollen u. a. Bodenmarkierungen in Kreuzungsbereichen eine Sensibilisierung für den Radverkehr schaffen und zur Sicherheit von Radfahrenden beitragen. Zudem soll die Straßengestaltung den Fuß- und Radverkehr stärken.

Beteiligungsprozess
Integriertes Quartierskonzept Bad Nauheim

Veranstaltungen

Vergangene Informationsveranstaltungen

Abschlussveranstaltung am 10.09.2024

Über 80 Eigentümer:innen lauschten neugierig dem beauftragten Planungsbüro, wie sie die Ergebnissen des Konzeptes präsentierten. Anschließend standen die Fachplaner:innen sowie die Ehrenamtlichen der Bürgersolarberatung und die Stadtwerke Bad Nauheim für Gespräche zur Verfügung. Die Eigentümer:innen, die bei der Befragung im Sommer 2023 teilgenommene hatten, erhielten ihre individuellen Gebäudesteckbriefe. Im nächsten Schritt werden die Maßnahmen priorisiert und Fördermittel akquiriert.

Workshop Klimaanpassung am 05.03.2024

Rund 25 Bewohner:innen kamen im Erika-Pitzer-Zentrum zusammen, um über das Thema Klimaanpassung im Quartier zu diskutieren und eigene Ideen einzubringen.

Nach einem kurzen Input durch das beauftragte Planungsbüro hatten die Teilnehmer:innen die Möglichkeit, sich in Gruppen zu den Themen „Grün und Grau: Bauen, Stadtgrün, Klima-, Naturschutz und Biodiversität“ und „Heiß und Kalt: Wassermanagement, Gesundheit und Luftqualität“ aufzuteilen. In einem diskursiven Workshopformat wurden zu jedem Themenblock die Stärken und Schwächen des Quartiers gesammelt und eigene Vorschläge entwickelt. Potenzial sehen die Teilnehmer:innen vor allem in den Grünverbindungen und den Straßenräumen, z.B. soll die Grünverbindung „Am Deutergraben“ gestärkt werden.

Ideen zur Umgestaltung der Straßenräume für mehr Aufenthaltsqualitäten, Begrünung und Klimaresilienz wurden eingebracht. Verschattung entlang der Straßen und Wege und die naturnahe Gestaltung der privaten Gärten und Grundstücke waren ebenfalls Themen, die diskutiert wurden. An einer gesonderten Stellwand wurden außerdem Anregungen zum Thema Mobilität gesammelt. Angesprochen wurde insbesondere die Ein- und Ausfahrt ins Quartier am Söderweg und auch die Erhöhung der Fußgängerfreundlichkeit, z.B. durch eine Straßenquerung Friedbergerstraße/ Am Deutergraben.

Die Ergebnisse wurden dokumentiert und fließen bei der Erstellung des Quartierskonzeptes und den Maßnahmenvorschlägen ein.

Vielen Dank für Ihr Engagement und Ihre wertvollen Beiträge!

 

Agenda

  • Begrüßung und Einführung in den Abend durch E-Eff
  • Kurzer Input: Mobilitätskonzept
  • Workshopphase 1: Stärken und Schwächen
  • Workshopphase 2: Ziele und Lösungsansätze
  • Workshopphase 3: Zusammenfassung der Gruppenergebnisse
  • Vorstellung der Ergebnisse im Plenum: Zeit für Rückfragen
  • Verabschiedung und Ende des Workshops
Workshop Gebäude und Energie am 28.11.2023

Heiztechnologien, Dämmmaßnahmen und die Nutzung von Sonnenenergie. Welche Optionen zur Verfügung stehen, darüber wurde beim Workshop Gebäude und Energie am 28. November 2023 gesprochen, zu dem die Stadtverwaltung die Bewohner:innen und relevanten Akteur:innen aus dem Quartier eingeladen hatte. Rund 45 Interessierte sind der Einladung in die Trinkkuranlage gefolgt und wurden vom beauftragten Planungsbüro EnergyEffizienz GmbH durch den Abend geführt.

Vielen Dank für Ihr Engagement, die spannenden Diskussionen und der bereichernde Austausch beim 1. Workshop zum Thema Gebäude und Energie am 28.11.2023 in der Trinkkuranlage!

Agenda:

  • Das Quartierskonzept: Vorstellung von Zwischenergebnisse / energetische IST-Zustand des Quartiers
  • Technologien und erneuerbare Energien: Wärmepumpen, Biomasseheizungen, Hüllensanierung, Wärmenetze, Sonnenenergie
  • Kurze Vorstellung der Bürger:innen Solarberatung der Stadt Bad Nauheim
  • Workshop
Führung durch die Energiezentrale Bad Nauheim Süd am 28.11.2023

Trotz Schnee und Kälte spazierte eine Gruppe von 15 Interessierten aus dem Grießbreiviertel zur Energiezentrale Bad Nauheim Süd, um Einblicke ich die Kalte Nähwärme zu erlangen. Die Mitarbeiter der Stadtwerke erläuterten die Funktionsweise und technischen Grundlagen der klimaneutralen Wärmeversorgung und führte durch die Zentrale.

Auftaktveranstaltung am 17. Juli 2023

Wir bedanken uns für die rege Teilnahme an der Auftaktveranstaltung vom 17. Juli im Erika-Pitzer-Begegnungszentrum.

Agenda:

  • Begrüßung durch Bürgermeister Klaus Kreß
  • Vorstellung Erarbeitung Integriertes Quartierskonzept
  • Vorstellung Fragebogen
  • Weiteres Vorgehen
  • Offener Austausch

Integriertes energetisches Quartierskonzept zum Herunterladen

Endbericht IQK | Kurzfassung
1.33 MB
Endbericht IQK | Langfassung
18.45 MB

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Rocίo Herrera

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Dienstag: 08:00 Uhr - 16:00 Uhr
Mittwoch: 08:00 Uhr - 16:00 Uhr
Donnerstag: 08:00 Uhr - 16:00 Uhr
Freitag: 08:00 Uhr - 12:00 Uhr
Samstag: Geschlossen
Sonntag: Geschlossen
und nach Vereinbarung