Geschichte | © BNST

William R. Hearst und Marion Davies

Berühmte Besucher

William R. Hearst und Marion Davies

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William Randolph Hearst (1863-1951) stammte aus einer Familie, die durch Minenerträge aus eigenen Bergwerken und Viehzucht zu Millionenreichtum gekommen war.  Er hatte an der Harvard-Universität Journalismus studiert und später mehrere große amerikanische Zeitungen aufgekauft. Mit einem weiterentwickelten Nachrichtenstil, der auf Sensationsmeldungen baute  (sog. „Yellow Press“), erreichte er in Glanzzeiten täglich 40 Millionen Leser. Dazu kamen Radiosender, Film- und Fernsehstudios und weitere Medienfirmen. Hearst galt um 1935 als einer der reichsten Männer der Welt.

Seine langjährige Freundin war die Hollywood-Schauspielerin Marion Davies (1897-1961). Seit sie mit dem Multimillionär liiert war, unternahm dieser alle Anstrengungen, ihrer Karriere zu weiterem Erfolg zu verhelfen. Er gründete für sie sogar eine eigene Produktionsfirma. Davies wirkte bis 1937 in rund 45 Stumm- und Tonfilmen mit.

Bei Jeschke herrschte in diesen Jahren zwischen Juli und September lebhafter Betrieb. Hearst und Davies kamen mit immer größer werdendem Gefolge (1934 mit 29 Personen), darunter drei der Söhne mit Ehefrauen, einem Privatsekretär und vielen weiteren Bediensteten. Wieder logierte der Zeitungskönig mehrere Wochen in den schönsten Räumen des Hotels. Seine Anwesenheit war insgesamt ein Segen, nicht nur für den Hotelumsatz, sondern auch für die einheimische Wirtschaft. Die ärztliche Betreuung während der Badekuren lag in den Händen von Professor Groedel, den Hearst wohl schon in Amerika kennengelernt hatte.

Als willkommene Abwechslung unternahm der Weinliebhaber an den badefreien Tagen gerne Ausflugsfahrten zum Beispiel an den Rhein oder die Mosel. Dafür mietete er bei Garagenbesitzer Adolf Henrici im Eleonorenring 45, mehrere Autos und Chauffeure. Zu den Fahrern gehörte auch Juniorchef Alfred Henrici, der sogar komplette Reiserouten für den noblen Kunden ausarbeitete und das illustre Paar nach Beendigung der Kur durch halb Europa chauffierte. Wie man hörte, zur vollsten Zufriedenheit des Zeitungskönigs.

Dass es Hearst in Hessen und Bad Nauheim besonders gefiel, lag vielleicht an der familiären Verbundenheit. Ein Teil seiner Vorfahren mütterlicherseits stammte aus Frankfurt am Main.

© Brigitte Faatz

Roter Teppich | © pixabay

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