Geschichte | © BNST

William G. Kerckhoff

Berühmte Besucher

William G. Kerckhoff

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William G. Kerckhoff, (1856-1929) war ein amerikanischer Großindustrieller mit deutschen Wurzeln, der durch gute familiäre Vorgaben und eigenen Fleiß zum Multimillionär aufgestiegen war. Erreicht hatte er dies durch technische und wirtschaftliche Pionierarbeit in der damals aufstrebenden Stadt Los Angeles. Mit dem Großvertrieb von Holz, dem Bau eigener ölbetriebener Transportschiffe, der Erschließung von Wasserressourcen für die Gewinnung von Elektrizität unter Ausnutzung der Wasserkraft und der Errichtung von Großkraftwerken war es ihm gelungen ein Millionenvermögen anzusammeln. Dabei galt er als fairer Geschäftsmann, dessen Handeln stets das Wohl von Mensch und Natur berücksichtigte. Zusammen mit seiner Gattin konnte er auf rund fünfzig Arbeitsjahre zurückblicken,  ehe er sich im Alter wegen einer schweren Herzerkrankung nach und nach von den Geschäften zurückzog. Dem Wunsch des Paares entsprechend, kam ein Großteil der aus Firmenanteilen erlösten Gelder durch großzügige Schenkungen und Stiftungen verschiedenen Forschungszwecken in Kalifornien zugute.

Wegen seiner Herzkrankheit kam Kerckhoff erstmals 1924 nach Bad Nauheim.  Das Ehepaar reiste mit eigenem Wagen, Chauffeur und weiblicher Bedienung an und nahm in „Jeschke`s Grand Hotel“ Wohnung. Die Kurzeit betrug vier Wochen (vom 9./10.Juni bis 11. Juli).  Behandelnder Arzt war der Bad Nauheimer Herzspezialist Professor Dr. Franz M. Groedel (1881-1951), der regelmäßig in den Wintermonaten eine Praxis in New York betrieb und auf Vortragsreisen durch die USA Werbung für die Heilkraft der Solequellen machte.

Die heilenden Bäder schienen dem Kranken Linderung gebracht zu haben, denn es folgten weitere Aufenthalte in den Sommermonaten der Jahre 1925 bis 1928, wobei das Grand Hotel regelmäßig als Quartier diente.

Zu Groedel, der aus der Forschung kam, entwickelte sich im Lauf der Jahre ein weit über das ärztliche hinausgehendes Vertrauensverhältnis, in dessen Folge eine Millionenschenkung stehen sollte.

Im Februar 1929 verstarb Kerckhoff in Amerika. Seine Witwe, Louise Eshman Kerckhoff (1859-1946), reiste im September des gleichen Jahres wiederum nach Bad Nauheim ins Grand Hotel, um einen Teil seines letzten Willens zu erfüllen. Am 16. September wurde die gemeinnützige Stiftung „Zur Erforschung und Bekämpfung von Herzkrankheiten“ zum Gedächtnis an ihren verstorbenen Gatten, William G. Kerckhoff, gegründet, getragen von dem Gedanken, dass ihr Gatte „Bad Nauheim geliebt und die heilende Wirkung an sich selbst empfunden habe.“ Es folgte der Institutsneubau für wissenschaftliche Forschung und Fortbildung am Rande des Kurparks. Zur Einweihung im Oktober 1931 weilte die Stifterin noch einmal für vier Wochen im Grand Hotel.

© Brigitte Faatz

Roter Teppich | © pixabay

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