Albert Lortzing (1801 - 1851): Ouvertüre zur Oper „Undine“
Piotr I. Tchaikovsky : Romeo und Julia „Fantasie-Ouvertüre“
Aram Chatschaturjan (1903-1978): Cellokonzert e-Moll
Dirigent: Florian Erdl
Solist: Victor Plumettaz, Cello
Albert Lortzing, der vor allem für seine volkstümlichen Buffo-Opern bekannt ist, wandte sich mit der romantische Zauberoper Undine einem ernsten Thema zu. Auf Basis der Erzählung Undine von Friedrich de la Motte Fouqué war Lortzing – wie bei vielen seiner Bühnenwerke – auch hier sein eigener Librettist. Die romantische Lösung eines Liebestods wollte Lortzing aber nicht, er verfolgte in seiner Fassung die Idee eines „realistischen Märchens“. Die Ouvertüre fasst die populären Melodien der Oper zusammen.
Der in der georgischen Hauptstadt Tiflis geborene Armenier Aram Chatschaturjan war neben Sergej Prokofjew und Dmitrij Schostakowitsch einer der wichtigsten sowjetischen Komponisten der 1930er bis 50er Jahre. Die bunte Musikwelt des Kaukasus hatte er schon als Kind in sich aufgenommen. Chatschaturjan gelang es wie keinem anderen, diese kaukasische Tradition mit der russischen Klassik zu einem einheitlichen Ganzen zu verschmelzen. Sein bekanntestes Werk ist der „Säbeltanz“, der als folkloristisches Vorzeigestück gilt.
Aram Chatschaturjan war ein etablierter Sowjet-Künstler, als er sich im ersten Nachkriegsjahr 1946 seinen alten Traum erfüllte und ein großes, quasi symphonisches Werk für sein Hauptinstrument, das Cello, komponierte. Intensiven Zwiegesprächen mit dem Orchester und völlig auf sich allein gestellt Monologe wechseln in den drei Sätzen des Konzerts in e-Moll.
Romeo und Julia ist eine vom Komponisten als „Fantasie-Ouvertüre“ bezeichnete sinfonische Dichtung von Pjotr Iljitsch Tschaikowski. Musikalisch stellt er dar, aus welchen Elementen der Konflikt der Tragödie entsteht: Da sind zum einen die beiden verfeindeten Familien der Capuleti und Montecchi. Ihre Wut und ihren Hass bringt das Hauptthema in h-Moll mit seinen aggressiven Klängen zum Ausdruck. Auf der anderen Seite steht das Liebespaar Romeo und Julia, das Tschaikowsky mit einem eigenen Themenkomplex charakterisiert: Die zarte Melodie, die in den Bratschen und im Englischhorn erklingt beschreibt die unendliche Sehnsucht, aber auch die Melancholie der beiden Liebenden. Ein weiteres, dem Liebespaar zugeordnetes Motiv sind die wiegenden Klänge der Streicher, die sich an das Romeo-Thema anschließen und das Liebesgeflüster der beiden symbolisieren sollen. Nach Tschaikowskys eigener Aussage hat er sich zu diesem »Liebesgurren« vom dem Zeisig-Lied, einem bekannten russischen Kinderlied, inspirieren lassen.