Kunden kaufen am Gemüsestand auf dem Wochenmarkt in Bad Nauheim ein. | © BNST GmbH

Bad Nauheimer Wochenmarkt

Zwei Mal pro Woche herrscht besonders geschäftiges Treiben in der Innenstadt, denn dienstags und freitags ist in der Fußgängerzone Markt – ein beliebter Treffpunkt für Jung und Alt.


Rund 30 Stände sind in der Bad Nauheimer Fußgängerzone verteilt. Aus der Wetterau, dem Taunus, dem Vogelsberg, der Pfalz, Gießen oder Frankfurt kommen die Landwirte und Direktvermarkterinnen, die hier auf dem Wochenmarkt ihre Produkte anbieten. Es gibt Obst, Gemüse, Käse, Feinkost- und Backwaren, Wein, Fleisch und Wurst, Lammfelle, mediterrane Spezialitäten, Blumen und verschiedene Gastronomie-Stände.

— Einkaufen, essen und plaudern

Die Gärtnerei Jung aus Frankfurt-Oberrad ist schon von Anfang an mit dabei und verkauft rund 100 Obst- und Gemüsesorten, viele aus eigenem Anbau. Chefin Angela Jung freut sich immer auf den Markt in Bad Nauheim, hat sie doch eine große Stammkundschaft, mit der sie auch immer nett plaudern kann. Lecker duftet es am Stand von Familie Stein aus Lauterbach-Almenrod im Vogelsberg. Die Roggen- und Dinkelbrote gehen besonders gut und sind am Ende des Marktes fast immer ausverkauft. Bäcker Sebastian Stein hat den Familienbetrieb vor zehn Jahren übernommen und kommt gerne persönlich auf den Markt in Bad Nauheim, um seine Backwaren zu verkaufen.

Erst seit Kurzem mit dabei ist Blumen Caglar aus Butzbach. Sie haben festgestellt, dass die Bad Nauheimerinnen und Bad Nauheimer vor allem bunte Blumen mögen. Eine der kürzesten Anreisen haben Gunther und Tatiana Schuster – sie kommen aus Nieder-Mörlen. Gunther Schuster war früher EDV-Techniker, hat seine Leidenschaft für Käse zum Beruf gemacht und es nie bereut. Auch Christoph Tilhard kommt aus Bad Nauheim. Sein Stand ist nicht nur bei den Kita- und Schulkindern der Renner – der Geruch seiner Waffeln zieht alle Altersgruppen gleichermaßen an.

Impressionen vom Wochenmarkt

— Es geht um das Einkaufserlebnis

Die Schlange ist oft lang vor dem Wagen von Jessica und Stefan Meige von der Metzgerei Meige. Für Hausmacherwurst aus Rind und Schwein stellt sich die Kundschaft gerne ein paar Minuten an. Den Kundinnen und Kunden, so Jessica Meige, sei es sehr wichtig, zu wissen, wo das Fleisch herkomme: Hier kommen Fleisch und Wurst aus Ranstadt-Bobenhausen – aus eigener Herstellung. Die Meiges haben eine Angus-Rinderzucht. Oft geht es nicht nur um den Verkauf an sich, sie werden auch häufig nach Zubereitungstipps und Rezepten gefragt. Es geht um das Einkaufserlebnis: Menschen treffen sich, kommen zusammen und genießen die Atmosphäre in der Stadt.
 

— Größter Wochenmarkt in der Wetterau

Der Bad Nauheimer Wochenmarkt, wie man ihn heute kennt, wurde auf Wunsch des damaligen Bürgermeisters und des Ersten Stadtrates im Juni 2002 vom Landesverband für Markthandel und Schausteller Hessen e. V. ins Leben gerufen. Bis dahin gab es nur einen kleinen Bauernmarkt mit neun Beschickern unter städtischer Regie, die freitags auf dem Burgplatz ihre Waren anboten. Das heutige Marktareal in der zentral gelegenen Fußgängerzone (Stresemannstraße und drum herum) bietet Platz für dreimal so viele Stände. Weitere Vorteile des Standorts: Marktbesucher und -besucherinnen können ihren Wocheneinkauf ohne Umwege mit einem Bummel in den umliegenden Geschäften verbinden, auf den vielen Sitzbänken Platz nehmen oder sich an den kleinen, im Boden installierten Wasserspielen erfreuen. 2022 feiert der Wochenmarkt sein 20-jähriges Jubiläum.

Marktzeiten

Der Wochenmarkt findet in der Regel dienstags von 12:00 bis 18:00 Uhr und freitags von 8:00 bis 13:00 Uhr statt. Die Stände stehen am Aliceplatz  und in der Stresemannstraße (Fußgängerzone).

Ansprechpartner

Veranstalter des Bad Nauheimer Wochenmarktes ist der Landesverband für Markthandel und Schausteller Hessen e. V. Besuchende oder interessierte Standbetreiber finden alle Infos rund um den Markt unter www.markthandel.de. Anfragen nimmt der Verband per Telefon oder E-Mail entgegen.

Autor / Autorin
Katharina Wagner
Katharina Wagner
Die Bad Nauheimerin lernt durch das Schreiben für den Blog ihre Heimatstadt noch einmal neu kennen: „Ich treffe interessante Menschen, die Interessantes machen oder zu erzählen haben, und ich bekomme spannende Einblicke in Unternehmen und Einrichtungen, die ich vorher so nicht hatte. Das macht Spaß.“ Katharina Wagner ist freiberufliche Redakteurin (Online, Print, Social Media und TV), seit ihrer Kindheit großer Elvis-Fan und sie lebt mit ihrem Lebensgefährten und den zwei gemeinsamen Kindern in Nieder-Mörlen.