Zwei Frauen stehen in einer Eisdiele hinter der Theke. Eine hält einen Eisportionierer, die andere ein Waffeleis in der Hand. | © BNST GmbH / Foto: Katharina Wagner

Dolce & Amara

Gorgonzola-Feige, Risotto oder Ziegenmilchcreme mit rosa Pfeffer – um diese ungewöhnlichen Eis-Kreationen herzustellen, stehen Maria Molnarova und Bilyana Hineva jeden Morgen ab 4 Uhr in ihrem „Eis-Labor“ in der Parkstraße.


— „Verrückte“ Sorten und Hundeeis

Ob Kuchen, herzhafte Gerichte, Cocktails oder Kekse – Inspiration für die Eissorten finden sie überall, sei es im Internet, beim Essengehen oder Einkaufen. Von den „verrückten“ Sorten, wie sie sie nennen, gibt es wöchentlich vier neue, aber natürlich werden auch die klassischen Eissorten wie Erdbeere und Schokolade mit Liebe und Sorgfalt zubereitet. Vegane und glutenfreie Sorten haben sie auch im Repertoire.

Neben den normalgroßen, die übrigens in zwei Sorten aufgeteilt werden können, gibt es auch Kinder-Kugeln. Und für des Menschen besten Freund haben sie ebenso etwas Kühles da: Besonders beliebt ist das Hundeeis mit Leberwurst-Geschmack. Alle Eissorten gibt es im Dolce & Amara – was übersetzt „süß und bitter“ heißt – zum Mitnehmen.

— Mit Herz, Liebe und Leidenschaft

Auf Instagram unterhalten die Eiskünstlerinnen ihre Follower mit kreativen Videos und inspirieren sie dazu, Neues auszuprobieren. Eine Stammkundin, etwa 75 Jahre alt, schaut wöchentlich vorbei, um die auf Social Media vorgestellten Kreationen zu kosten. Den Instagram-Account hatte sich die Dame extra für ihre Lieblings-Eisdiele angelegt, um keine Sorte zu verpassen. Manche Kunden sind nicht gleich so experimentierfreudig: Ein älterer Herr etwa war neugierig auf das Karottenkuchen-Eis, zögerte jedoch. Nach einem Testlöffel allerdings war er überzeugt, und inzwischen traut er sich regelmäßig eine der „verrückten“ Sorten probieren.

Geschichten wie diese motivieren Maria Molnarova und Bilyana Hineva weiterhin jeden Tag in der Frühe anzufangen, um rund 150 Kilogramm Eis, verteilt auf mindestens 22 verschiedene Sorten, herzustellen.

Frau steht an einer Eismaschine. | © BNST GmbH / Foto: Katharina Wagner

Maria Molnarova an der Eismaschine...

Frau in schwarzer Kochjacke mit einem mit Eis gefüllten Eisbehälter. | © BNST GmbH / Foto: Katharina Wagner

...und mit dem Endergebnis.

— 70 Kilometer für ein Eis

Mit dem Dolce & Amara haben sich die Frauen einen Jugend-Traum erfüllt. Beide wollten schon als Teenager eine Eisdiele eröffnen. In England lernten sie sich bei einem Job auf einer Pilzfarm kennen, in Frankfurt arbeiteten sie einige Jahre lang in einer Eisdiele.

Ihr Traum wandelte sich nach und nach zu einem konkreten Plan, den sie 2020 mit der Eröffnung dann in die Tat umsetzten. Wenige Wochen nach der Eröffnung kam dann der Corona-Lockdown – eine schwierige Zeit, aber nicht einen Moment dachten sie ans Aufgeben. All die Mühen haben sich gelohnt: Mittlerweile kommen Eisliebhaber aus Frankfurt, Wiesbaden oder Rüsselsheim zu ihnen nach Bad Nauheim – das macht sie schon ein bisschen stolz.

— Inspiration holen im Italien-Urlaub

Von Mitte Oktober bis Mitte Februar ist die Eisdiele geschlossen. Dann ruft die wohlverdiente Entspannung. Denn, auch wenn sie mit dem Dolce & Amara ihren Traum leben, anstrengend ist es natürlich schon, ab früh morgens bis 18:00 Uhr – oder in den Sommermonaten noch länger – im „Eis-Labor“ und hinter der Theke zu stehen.

Energie auftanken in den Wintermonaten ist deshalb besonders wichtig: Zum Urlauben geht es gerne nach Italien – hier finden sie besonders viel Inspiration für ihre Arbeit und sammeln Kraft, um ab Frühjahr wieder neue Schleckereien für ihre Kundinnen und Kunden zu kreieren.

Zwei Frauen stehen in einer Eisdiele hinter der Theke und blicken in die Kamera. | © BNST GmbH / Foto: Katharina Wagner

Maria Molnarova (rechts) und Bilyana Hineva.

Adresse

Parkstraße 8

61231 Bad Nauheim

Mehr Infos

Die aktuellen Öffnungszeiten und spannende Einblicke ins Eis-Labor gibt es auf www.instagram.com/dolceandamara.

Autor / Autorin
Katharina Wagner
Katharina Wagner
Die Bad Nauheimerin lernt durch das Schreiben für den Blog ihre Heimatstadt noch einmal neu kennen: „Ich treffe interessante Menschen, die Interessantes machen oder zu erzählen haben, und ich bekomme spannende Einblicke in Unternehmen und Einrichtungen, die ich vorher so nicht hatte. Das macht Spaß.“ Katharina Wagner ist freiberufliche Redakteurin (Online, Print, Social Media und TV), seit ihrer Kindheit großer Elvis-Fan und sie lebt mit ihrem Lebensgefährten und den zwei gemeinsamen Kindern in Nieder-Mörlen.