Rosa Macarons, daneben liegen Himbeeren und ein Minzblatt. | © Creme de la Creme

Crème de la Crème

Geduld und viel Liebe – das sind die wichtigsten Zutaten bei der Herstellung der Macarons, für die die Patisserie in der Innenstadt besonders bekannt ist. Hier findet wirklich jedes Leckermäulchen etwas.


Sie sind rot, gelb, rosa, blau, grün oder braun und schmecken nach Erdbeere-Rhabarber, Joghurt-Walnuss, Zimt-Eierlikör oder auch einfach nach Himbeere und Schokolade.

Mittlerweile haben Wladislav Abramovitch, seine Mutter Irina und sein Vater Artour, die die Patisserie zusammen 2018 eröffnet haben, mehr als 80 Sorten Macarons kreiert, die sich täglich abwechseln. Bilder von aktuellen – man muss wirklich schreiben „Werken“, weil sie so kunstvoll aussehen – posten sie regelmäßig auf Instagram. Liebevoll angeordnet liegen sie und andere Spezialitäten in der Auslage der Patisserie in der Stresemannstraße. Man kann sich nur schwer entscheiden, denn es sieht alles zum Anbeißen aus.

— Geschmack und Ästhetik

Tartes mit Macarons und Schokolade verziert, davor eine Visitenkarte des Creme de la Creme. | © Creme de la Creme

Crème de la Crème – der Name der Patisserie ist passend gewählt. Zum einen ist der Name ein kleines Wortspiel in Bezug auf die cremigen Törtchen, die Familie Abramovitch zubereitet, zum anderen drückt er aus, dass die Produkte eine hohe Qualität haben. In ihren Kreationen steckt viel Leidenschaft und größte Sorgfalt, angefangen bei den Macarons über die Eclairs mit verschiedenen Füllungen bis hin zu den Törtchen in ausgefallenen Geschmacksrichtungen wie etwa Schokolade-Karamell auf Brownie-Boden oder Mango-Zitrone. Nahezu täglich werden neue Produkte entworfen, neben Geschmack wird sehr viel Wert auf die Ästhetik der Produkte gelegt – ganz im Sinne der französischen Patisserie.

Es gibt aber nicht nur Süßes: Ganz typisch für Frankreich ist natürlich die Quiche. Diese wird im Crème de la Crème in verschiedenen Variationen (z. B. Schafskäse-Lauch-Zucchini oder Hähnchen-Zucchini-Tomate) serviert (auch vegetarische und glutenfreie), wie auch Suppen, Frühstück und mehr.

— Im Urlaub kam die Geschäftsidee

Frankreich hat sie mit seinen verspielten Leckereien schon immer in den Bann gezogen. Hier hat Familie Abramovitch zum ersten Mal Macarons probiert. Wobei sie davon nicht ganz so begeistert war, weil diese „viel zu süß“ schmeckten. Sie wollten es besser machen.

Als sich die Gelegenheit ergab, ein Geschäft in Bad Nauheim zu eröffnen, war von Anfang an klar, dass es eine französische Patisserie sein muss. Die Quereinsteiger belegten zahlreiche Kurse, übten monatelang, hatten viele schlaflose Nächte, durchlebten auf der Suche nach Zutaten ohne künstliche Aromen und dem optimalen Rezept eine Achterbahn der Gefühle, bis sie schließlich den ihrer Meinung nach „perfekten“ Macaron kreiert hatten.

Der Kaffee im Sortiment ist ihnen genauso wichtig wie Macarons, Törtchen oder Quiche. Der heute 27-Jährige Wladislav Abramovitch kann sich noch sehr gut daran erinnern, wie sie an einem Tag mehr als 20 Espressi verkostet haben (der Schlaf an diesem Tag fiel entsprechend kurz aus), bis sie endlich eine kleine Familienrösterei gefunden hatten, bei der das Produkt stimmt und die wie sie auf Nachhaltigkeit und Qualität viel Wert legt.

Zwei Frauen und zwei Männer stehen hinter einer gläsernen Auslagetheke, die mit Törtchen und Macarons gefüllt ist. Die Personen tragen alle einen Mund-Nasen-Schutz. | © Creme de la Creme

Wladislav Abramovitch (vorne) und Team.

— Macarons sind das Herz der Patisserie

Übereinander gestapelte braune Macarons, daneben liegen Schokoladensplitter. | © Creme da la Creme
Übereinander gestapelte grüne Macarons, daneben liegen Pistazien. | © Creme de la Creme

Bei der Herstellung der Macarons sind neben der Qualität der Zutaten zwei Sachen entscheidend: Geduld und viel Liebe. Manchmal, so Wladislav Abramovitch, führten die Macarons bei der Herstellung ein gewisses Eigenleben. Sie verhielten sich beim gleichen Prozess unterschiedlich: Mal seien sie zu flach, mal bräuchten sie mehr Backzeit, und manchmal wollten sie einfach gar nicht. Da hätten sie das klassische Rezept ein wenig abgeändert, damit sie eine perfekte Schale hinbekämen. Obwohl sie täglich viele Macarons produzierten, bliebe die Spannung beim Öffnen des Backofens immer erhalten.

Für die Unterstützung in der schwierigen Zeit seit Beginn der Corona-Pandemie ist Familie Abramovitch sehr dankbar. Während des Lockdowns wurde das Geschäft so angepasst, dass die Kunden fast ohne Wartezeit bedient werden können. Derzeit gibt es die Produkte nur zum Mitnehmen.

Mehr Infos

Alle Infos über das Crème de la Crème gibt es auf der Webseite www.delacreme.de. Auf www.instagram.com/cremebn kann man einen Blick auf die köstlichen Kreationen werfen.

Autor / Autorin
Katharina Wagner
Katharina Wagner
Die Bad Nauheimerin lernt durch das Schreiben für den Blog ihre Heimatstadt noch einmal neu kennen: „Ich treffe interessante Menschen, die Interessantes machen oder zu erzählen haben, und ich bekomme spannende Einblicke in Unternehmen und Einrichtungen, die ich vorher so nicht hatte. Das macht Spaß.“ Katharina Wagner ist freiberufliche Redakteurin (Online, Print, Social Media und TV), seit ihrer Kindheit großer Elvis-Fan und sie lebt mit ihrem Lebensgefährten und den zwei gemeinsamen Kindern in Nieder-Mörlen.