Die Bürger:innenbteiligung zu mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit für die Kurstadt läuft noch bis Sonntag. Unter mein-bad-nauheim.de können alle Menschen in Bad Nauheim an der Umfrage teilnehmen. Zwei Zufallsbürger erzählen von ihrer Teilnahme an dem Prozess.

„Um Bad Nauheims Zukunft mitzugestalten, haben die Bad Nauheimerinnen und Bad Nauheimer noch bis Sonntag die Möglichkeit an der Online-Beteiligung zu mehr Klimaschutz in unserer Gesundheitsstadt teilzuhaben“, erklärt Bürgermeister Klaus Kreß. Die Maßnahmen der Partizipation wurden von Bürger:innen erarbeitet und stehen für die Stadtgesellschaft zur Bewertung. Nach der Umfrage werden die Ergebnisse wieder in die einzelnen Arbeitsgruppen zu Klimaschutz, Klimaanpassung, Luftqualität, Naturschutz, Flächennutzung und Wassermanagement gegeben, um die Maßnahmen weiterzuentwickeln, bevor sie im nächsten Jahr der Stadtverordnetenversammlung vorgestellt werden. „Die hohe Bereitschaft der Bad Nauheimerinnen und Bad Nauheimer zur Teilhabe an dem Prozess, zeigt die Sinnhaftigkeit des Beschlusses im vergangenen Jahr“, resümiert Stadtverordnetenvorsteher Oliver von Massow.

Austausch mit Bürgern
Yuge Lei, städtische Referentin für Nachhaltigkeit und Klimaschutz, sowie die weiteren Themenverantwortlichen, aus den städtischen Fachbereichen sowie der Bad Nauheimer Wohnungsbaugesellschaft mbH, der Bad Nauheimer Stadtwerke GmbH und der Bad Nauheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH, und Moderator:innen aus der Zukunftswerkstatt sind selbstverständlich weiterhin mit den Zufallsbürger:innen im Austausch. Im Gespräch mit Rainer Rothaug, der seit einigen Jahren in Schwalheim lebt und Lehrerin Martina Weisenstein, für die Bad Nauheim seit über 25 Jahren ihre Heimat ist, wird deutlich, dass ihnen ihre Verantwortung bewusst ist. „Jeder hat seinen Beitrag zu leisten“, bringt es Rainer Rothaug auf den Punkt. Um an der Zukunft Bad Nauheims mitzuwirken, müsse man sich auch beteiligen. „Nur, wenn wir selbst aktiv werden, können wir etwas bewirken. Für unsere Zukunft und die Zukunft der Kinder in Bad Nauheim“, ergänzt Martina Weisenstein. Beide waren von der hohen Bereitschaft der anderen Teilnehmenden in dem Workshop im Juli und auch später in der Arbeitsgruppenphase positiv überrascht. Durch die zufällige Auswahl von Bürger:innen, ist das Maß an Heterogenität hoch. „Es spiegelt unsere Gesellschaft wieder und so kommen verschiedene Sichtweisen zusammen“, sagt Rothaug.

Umsetzbarkeit der Maßnahmen im Blick
„Unser Anspruch ist es, keine utopischen Ideen in einem Vakuum zu erzeugen, sondern gemeinsam konkrete und anfassbare Lösungen zu entwickeln. Das Ganze soll im Einflussbereich der Stadt und damit umsetzbar und finanzierbar sein“, erläutert Yuge Lei, „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht eine nachhaltige und zukunftsfähige Stadt zu bleiben.“ Das Modell des „Bad Nauheimer Donuts“ gewährleistet eine Berücksichtigung der Wechselwirkungen von den sozialen, ökologischen und ökonomischen Herausforderungen unter Beachtung von Umsetzbarkeit und Finanzierbarkeit. Unter den 21 zu bewertenden Maßnahmen befinden sich auch konkrete Ideen und Vorschläge, wie beispielsweise den Zisternenbau zu fördern oder Schottergärten zu vermeiden oder auch erneuerbare Energien auf angepachteten Flächen zu gewinnen. Ein wichtiger Partner im Prozess und insbesondere für die spätere Umsetzung ist hier die Bad Nauheimer Wohnungsbaugesellschaft. „Mit der Bewirtschaftung von über 1200 Wohnungen, über 80 gewerblichen Objekten sowie mehr als 650 Garagen und Stellplätzen, sind sie ein wichtiger Infrastrukturgeber für Bad Nauheim. „So bilden wir gleichzeitig die Schnittstelle, um zahlreiche Bad Nauheimer:innen zu bewegen und zu inspirieren, die in einer unserer Liegenschaften leben oder arbeiten“, berichtet Holger Münch, Geschäftsführer der Bad Nauheimer Wohnungsbaugesellschaft mbH, der im Prozess als Themenverantwortlicher die Arbeitsgruppe Klimaschutz leitet.