Rosenkönigin 2020/21 | © Magistrat
lebenswert

Das nächste Rosenoberhaupt heißt Sophia

17-jährige Sophia Felver wird die nächste Steinfurther Rosenkönigin - die Oma hat sie in ihrer Entscheidung bestärkt
3. Dezember 2019

Nur lächeln und winken? Keinesfalls! Das Amt der Steinfurther Rosenkönigin hält weitaus verantwortungsvollere Aufgaben bereit: neben der Repräsentation von Steinfurth, Bad Nauheim und dem Rosenanbau gilt es auf vielen Veranstaltungen in der Region, in Hessen und ganz Deutschland vertreten zu sein und vor einem breiten Publikum zu sprechen. „Ein bereichernder, aber auch zeitintensiver Job. Die Stadt Bad Nauheim hat in den vergangenen Wochen eine Nachfolgerin für die derzeit amtierende Rosenkönigin Yaren Dalli gesucht. Für die Saison 2020/2021 konnten wir die junge Steinfurtherin Sophia Felver gewinnen“, freut sich Bürgermeister Klaus Kreß.

Die 17-jährige Schülerin erzählt im Interview, dass sie überrascht war, als sie kürzlich gefragt wurde, ob sie das zweijährige Ehrenamt übernehmen möchte. „Als erstes habe ich mit meiner Oma darüber gesprochen - meine Eltern waren noch gar nicht eingeweiht -, denn ich wusste, dass sie mich hinsichtlich der Zusage bestärken würde. Ich war schon als Kind fasziniert von den Rosenköniginnen, zunächst wegen des eleganten Erscheinungsbildes, später wegen der vielfältigen Repräsentationsaufgaben. Meine Mutter hat mich ebenso bei der Entscheidung unterstützt, mich aber auch auf die Verantwortung und die Verpflichtungen in dieser Zeit hingewiesen. Ich habe letztendlich auch zugesagt, da ich in diesen zwei Jahren sicherlich viele bereichernde Begegnungen und Gespräche haben und viele Erfahrungen sammeln werde. Ich kann für mich persönlich viel mitnehmen und bin selbstverständlich stolz, meine Heimat vertreten zu dürfen“, betont sie.

Sophia lebt seit ihrem fünften Lebensjahr in Steinfurth. Geboren wurde sie in den USA, wo sie ihre ersten Jahre verbrachte, denn die Eltern waren nach Florida ausgewandert. Sie erinnert sich gerne an die Zeit zurück und lacht, als sie berichtet, dass ihre Freunde nach der Rückkehr aus den USA zunächst erklären mussten, welche Tiere in Deutschland angefasst werden dürfen und nicht gefährlich sind. „So verhielt es sich auch mit einigen Früchten. Welche sind essbar? Und wie war das noch mit den Vogelbeeren? Aus den USA war ich ja eine ganz andere Flora und Fauna gewöhnt“, sagt Sophia.

Durch den Besuch der Rosendorfschule und ihre Zeit im Turnverein gab es schon früh viele Berührungspunkte mit den Rosen und dem Rosenfest. „Die Mithilfe beim Stecken der Rosen für die Korsowagen war selbstverständlich und das Mitfahren auf den Wagen jedes Mal ein Highlight“, erzählt sie. Auch bei den Felvers zu Hause ist es rosig: Im heimischen Garten sind bunte Rosenstämme und -büsche zu finden. Zusammen mit ihrer Mutter pflegt Sophia diese und hat auch schon Rosen gezüchtet. „Ich favorisiere kräftige Gelb- und Orangetöne und intensives Rosa. Mindestens zweimal im Jahr besuche ich Rosenanbaubetriebe und stöbere dort“, erklärt die Steinfurtherin, die auch durch ihre Nachbarn schon viel von der Rosenzucht mitbekommen hat.

Die Schülerin der Ernst-Ludwig-Schule bereitet sich derzeit auf ihr Abitur vor, das sie im Frühjahr 2020 ablegen wird. „Direkt danach habe ich den Kopf frei für die spannende Zeit, die mich erwartet. Meine persönlichen Höhepunkte werden neben der Inthronisation die Eröffnung des Rosenfests und die Fahrt mit dem Königinnenwagen auf dem Rosenkorso sein, aber auch der Hessen-Tag und die Einladung zu Ministerpräsident Volker Bouffier nach Wiesbaden“, freut sich die 17-Jährige schon jetzt. Sie betont, dass sie sich auf die Auftritte freue und den Kontakt mit der Öffentlichkeit überhaupt nicht scheue. Nicht das Reden koste sie Überwindung, sondern die vielen Fotos. Es sei seltsam, sich selbst in der Zeitung zu sehen, gerade wenn man mit den eigenen Bildern sehr kritisch sei.

In den Weihnachtsferien steht der nächste aufregende Schritt an: die Suche nach dem Königinnenkleid. Festgelegt hat sich die Steinfurtherin, die eine zwei Jahre jüngere Schwester hat, noch nicht. „Ich möchte mich aber an einer Rosenfarbe orientieren, vielleicht wird es ein kräftiges Rot, Rosé oder Gelb. Auf jeden Fall wird sich die Rose im Kleid wiederfinden, vielleicht als Stickerei oder Verzierung.

Die charmante, offene und kontaktfreudige junge Frau ist in ihrer Freizeit sportlich unterwegs. Sie tanzt Hip-Hop und hat sich ganz dem Reitsport verschrieben. Mit ihren zwei Pferden, einem Araber und einem deutschen Reitpony, reitet sie Dressur und ist auf vielen Turnieren unterwegs. Und wenn zwischen Familie, Freunden, Schule, Sport und Garten noch ein Moment bleibt, spielt sie Klavier.

Auf die abschließende Frage, ob sie vor der Inthronisation - wenn sie von der aktuellen Rosenkönigin Yaren Dalli gekrönt wird - aufgeregt sei, sagt sie ganz lässig „Nein“. Sie stehe hinter ihrer Entscheidung und sei generell ein entspannter Mensch.

„Dies kann ich durch das kürzlich stattgefundene Kennenlerngespräch vor dem Rosenfestausschuss bestätigen“, berichtet Bürgermeister Klaus Kreß und ergänzt, „wir freuen uns, dass Sophia sich bereit erklärt hat, das Ehrenamt zu übernehmen und die nächste Steinfurther Rosenkönigin wird. Sie ist eine würdige Nachfolgerin für Yaren Dalli!“