Ein tolles Erlebnis war für die 70 Mädchen und zehn Betreuerinnen aus der ganzen Wetterau die Wanderung zum Wintersteinturm anlässlich des internationalen Mädchentages. „An diesem Ort hat man eine wunderschöne Aussicht“, „Wir Mädchen haben Power und sind cool“, „Ich wünsch‘ mir, dass bald alles wieder normal ist, wegen Corona“ – das waren einige der Zitate, mit denen sich die Mädchen in einem Gipfelbuch auf dem Wintersteinturm verewigten.

Organisiert war die Wanderung vom Facharbeitskreis Mädchenarbeit, der im Vorfeld das Gipfelstürmerinnenlogo in einem Zeichenwettbewerb ausgeschrieben hatte. Anke Eichwede aus Karben gewann mit ihrem Entwurf. Das Logo fand sich auch auf den Turnbeuteln wieder, die die Mädchen bekamen.

Patricia Mayer, Frauenbeauftragte der Stadt Bad Nauheim, begrüßte die Teilnehmerinnen beim Treffpunkt Restaurant Williams beim Flugplatz in Bad Nauheim, wo es zunächst eine Stärkung für die Jugendlichen gab. „Der Internationale Mädchentag ist ein wichtiger Tag, er macht auf die schwierige Situation von Mädchen weltweit aufmerksam. Aber auch Mädchen hier vor Ort sind zum Beispiel von sexuellen Übergriffen betroffen. Es ist wichtig, mit den Mädchen darüber zu reden, welche Rechte sie haben,“ sagte Mayer. Als erstes durften die Gipfelstürmerinnen Wimpel rund ums Thema Mädchenrechte bemalen. Mit den fertigen Wimpeln im Gepäck brachen sie zur Wanderung auf.

Die Idee zum Mädchenlauf hatte Diana Friedrich vom Kinder- und Jugendbüro Bad Nauheim, die vom Facharbeitskreis Mädchen mit Unterstützung vom Fachdienst Frauen und Chancengleichheit des Wetteraukreises umgesetzt wurde. „Ich fand es wichtig, dass wir etwas für die Mädchen machen, dass auf jeden Fall stattfinden kann. Viele Jugendliche hatten uns berichtet, dass sie in den Corona-Monaten fast nur daheim waren und wie sehr das an ihnen gezehrt hat“, berichtete sie. „Bei der Wanderung sind alle einmal rausgekommen, haben etwas Neues gesehen und konnten sich treffen und austauschen.“

Der erste große Stopp auf dem Wanderparkplatz am Winterstein war für einige erschöpfte Wanderinnen das Ende der Tour. Sie blieben mit einem Teil der Betreuer am Parkplatz, wo sie Spiele spielten. Der Rest der Truppe wanderte weiter zum Turm. Nach 15413 Schritten und knapp zehn Kilometern hatten sie es gepackt, waren sichtlich stolz auf ihre Leistung und verewigten sich glücklich im Gipfelbuch. „Es ist ein tolles Gefühl, es geschafft zu haben“, erzählte ein Mädchen aus Nidda. Das Buch wird am Turm befestigt, weitere Gipfelstürmerinnen sind eingeladen, sich zu verewigen.

Rund um den Mädchenlauf haben mitgewirkt: Junity Friedberg, Familienbüro Bad Nauheim, die Jugendarbeit Büdingen, Efzet Bad Vilbel, Jugendpflege 4.0 der Kommunen Florstadt/Reichelsheim/Echzell/Wölfersheim, Jugendarbeit der Stadt Nidda, Kinder- und Jugendbüro der Stadt Münzenberg, Jukuz Karben, Ev. Jugend Wetterau, Lichtblick e.V. sowie der Fachdienst Frauen und Chancengleichheit des Wetteraukreises. Die Aktion wurde im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben“ von den örtlichen Partnerschaften für Demokratie: Mitmischen, BUNTerLEBEN und Wetteraukreis gefördert.