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Mehr Abfall im öffentlichen Bereich: Stadt stockt Personal und Touren auf, Sensoren an Abfalleimern

Update #107
25. Februar 2021

Der Lockdown und Homeoffice lassen die privaten Müllberge wachsen. Aber auch im öffentlichen Bereich steigt das Abfallaufkommen. Steffen Schneider, Leiter des Kur- und Servicebetriebs, dazu: „Das schöne Wetter und die warmen Temperaturen haben die Menschen in den vergangenen Tagen nach draußen gelockt. Leider sind viele öffentliche Abfalleimer regelrecht übergelaufen. Unser Reinigungsteam hat dabei Unmengen von Coffee-to-go-Bechern, Pizzakartons und andere Take-away-Verpackungen registriert. Das Problem besteht hauptsächlich im Kurpark und im Innenstadtbereich und war in den letzten Wochen bereits verstärkt zu beobachten.“

Mehr Mitarbeiter, mehr Touren
„Um unseren Bürger*innen das saubere und gepflegte Erscheinungsbild Bad Nauheims weiterhin garantieren zu können, setzen wir auf verschiedene Maßnahmen“, erklärt Bürgermeister Klaus Kreß und legt dar: „Wir setzen deutlich mehr Personal ein, um auch an den Wochenenden durchgehend Leerungstouren zu fahren. Am Wochenende sind bereits seit dem ersten Lockdown konstant mehr Mitarbeiter unterwegs. Wir sind in der Lage hier kurzfristig und flexibel nachzusteuern.“

Smarte Touren dank Sensoren
Vor drei Jahren wurden die Eingänge des Kurparks mit zusätzlichen, großen Abfallbehältern ausgestattet. „Weitere können nicht uneingeschränkt aufgestellt werden, da der Bereich des Parks denkmalgeschützt ist und Mobiliar immer auch eine Angriffsfläche für Vandalismus bietet. Die Behälter im Kurpark und weitere im gesamten Stadtgebiet, die stark frequentiert sind, bekommen nun aber ein ‚Upgrade‘. Sie werden in den kommenden Wochen in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Bad Nauheim mit einem Sensor ausgestattet, der unserem Bauhof meldet, wenn sie voll sind. So können wir smarte Touren planen, indem wir unsere Ressourcen zielgerichtet einsetzen. Für ein nachhaltig sauberes Bad Nauheim“, erläutert Schneider.

Aufruf: Müll vermeiden
„Natürlich ist die jetzige Situation der Pandemie geschuldet. Durch den derzeit existenziell unverzichtbaren Take-Away-Service unserer Gastronomie entsteht zwangsläufig mehr Müll. Pfandsysteme können aus hygienischen Gründen nicht mehr so einfach angeboten werden. Dennoch bitte ich jeden, zu überlegen, welcher Abfall eingespart werden kann und ob der, der anfällt, auch zuhause entsorgt werden kann. Jedes Teil zählt, um unsere Umwelt zu schützen“, appelliert der Rathauschef an die Eigenverantwortung.

Immer wieder landet Abfall auf dem Boden oder wird „im Grünen“ entsorgt. Die städtische Ordnungsbehörde, unterstützt durch einen privaten Sicherheitsdienst, kontrolliert daher verstärkt an „Abfallbrennpunkten“ und unterbindet Zusammenkünfte mit Partycharakter stringent. Insbesondere in außenliegenden Wald- und Parkflächen soll hierdurch wilder Flaschen- und Verpackungsmüll vermieden werden. Die Kräfte werden insbesondere in den Abendstunden auch in den Parkanlagen vermehrt Präsenz zeigen, um Abfallsünder aufzuklären.